Welche Allergietests gibt es?

Eine Allergie ist eine Schutzreaktion des menschlichen Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen wie Pollen, Staub oder Lebensmittel. Je empfindlicher das Immunsystem auf das Allergen reagiert, desto stärker sind die Symptome. Allergien können tränende oder rote Augen, Niesen, laufende Nase, Juckreiz oder Magenverstimmung verursachen.

 

Selten kann eine allergische Reaktion auch eine Anaphylaxie verursachen. Dadurch verengen sich die Atemwege, was zu schwerer Atemnot und starkem Blutdruckabfall führt. Ohne sofortige Behandlung kann ein solcher Schock tödlich sein.

 

Um herauszufinden, welcher Stoff eine allergische Reaktion auslöst, können verschiedene Tests durchgeführt werden: Hauttests, Bluttests und sogenannte Irritationstests. Ein geeigneter Allergietest findet sich in der Regel als Ergebnis einer Symptoms- und Anamnesebeschreibung in der Arztpraxis.

Was sind Hauttests?

Hauttests können schnell und einfach durchgeführt werden, weshalb sie oft die erste Diagnoselinie darstellen. Bei einem Hauttest werden mögliche Allergene auf die Haut aufgetragen und die Reaktion überwacht. Diese tritt normalerweise auf der Unterseite des Unterarms auf, manchmal auch auf dem Rücken.

Der Pricktest

Das englische Wort „prick“ bedeutet „Einstich“. Den Begriff dürften schon viele gehört haben, schließlich ist dieser Allergietest der am häufigsten verwendete. Aber was genau ist ein Pricktest? Der Begriff kommt vom englischen Verb „to prick“, was „durchstechen“ bedeutet und beschreibt damit einen wichtigen Teil der Ausführung.

 

Bei einer Hautuntersuchung untersucht der Arzt verschiedene Allergene oder die Reaktion der Patient*innen auf diese. Bei so einem Test trägt der/die Ärzt*in eine wässrige Lösung, die ein Allergen wie Pollen oder Spuren von Tierhaaren enthält, auf markierte Hautstellen auf. Dort wird die Haut mit einer Lanzette leicht angekratzt, damit die Allergene eindringen können.

 

Mit diesem Allergietest können Sofortreaktionen erkannt werden, weshalb der Verdacht auf sogenannte Sofortallergien sinnvoll ist, also körperliche Reaktionen, die innerhalb weniger Minuten einsetzen. Es gibt ein Standardsortiment für Hauttests, das etwa 15–20 Lösungen mit den häufigsten Allergenen umfasst. Ärzt*innen führen immer sogenannte Positiv- und Negativkontrollen durch, um die Ergebnisse anderer Lösungen besser beurteilen zu können.

 

Die aktive Kontrolle ist eine Kochsalzlösung, auf die der/die Patient*in nicht reagieren sollte. Wenn dies der Fall ist, kann die Haut im Allgemeinen überreagieren.

 

Im Hauttest ist die Negativkontrolle Histamin. Eine offensichtliche Reaktion, wie Knötchenbildung, ist kein Zeichen einer Allergie, aber erwünscht. Diese beiden Lösungen stellen sicher, dass die Ergebnisse des Sting-Tests auswertbar, genauer gesagt verwertbar sind.

 

Wichtig ist, dass Stichtests verwendet werden können, um Allergien zu erkennen, bei denen die Ursache einer Reaktion unmittelbar nach der Exposition auftritt – wie Heuschnupfen oder bestimmte Nahrungsmittelallergien.

Der Intrakutantest

Die Wirkung des Intrakutantest Tests ähnelt der des Hauttests. Das bedeutet, dass die betroffene Person dem Allergen ausgesetzt wird.

 

Der Unterschied besteht jedoch darin, dass der/die Ärzt*in das Allergen in die Haut injiziert (intradermale Injektion), anstatt es nur oberflächlich auf die Haut zu geben. So kann dieser Test auch schwächere allergische Reaktionen erkennen.

 

Ein solcher Allergietest wird in der Regel nur dann eingesetzt, wenn der vorangegangene Hauttest keine geeigneten Ergebnisse geliefert hat. Dies liegt daran, dass die Injektion für die Betroffenen meist irritierender sind und die allergische Reaktion dementsprechend stärker ausfällt.

 

Da dieser Test etwas unangenehmer ist, da die Injektionen direkt unter die Haut gehen und auch eine stärkere allergische Reaktion hervorrufen können, wird er nur dann empfohlen, wenn der Pricktest keine entsprechende Reaktion zeigt.

Kratztest (Scratch-Test)

Wenn die Ergebnisse des Pricktests nicht eindeutig genug sind, kann neben dem Intrakutantest auch der Kratztest angewendet werden.

 

„Scratch“ ist das englische Wort für „Kratzer“ – und bei diesem Allergietest ist der Name Programm. Der/die Ärzt*in kratzt an der Hautoberfläche (bringt die Probend*innen aber nicht zum Bluten) und reibt an dieser Stelle das mutmaßliche Allergen auf die Haut. Durch diese Reibung können die entsprechenden Allergene tiefer in das Gewebe eindringen, weshalb dieser Allergietest oftmals dann als Option genommen wird, wenn ein Hauttest keine Ergebnisse bringt.

 

Es ist bei solch einem Test jedoch nicht möglich die Menge an Allergenen zu kontrollieren, die tatsächlich in den Körper gelangen. Aus diesem Grund und weil dieser Test relativ unempfindlich ist, ist seine Aussagekraft eingeschränkt.

 

Er eignet sich aber beispielsweise für Flüssigkeiten und wasserlösliche Substanzen, also unter anderem für Lebensmittel- oder Medikamentenallergietests. Reagiert der/die Betroffene allergisch, kommt es innerhalb von etwa 20 Minuten zu Rötungen und Schwellungen.

Der Reibetest

Der Reibetest wird bei Verdacht auf eine schwere allergische Reaktion eingesetzt. Die Testsubstanz wird auf die Haut gerieben und der Test nach etwa 20 Minuten abgelesen. Der Kratztest ist im Vergleich zum Reibtest empfindlicher. Die Substanz wird auf die Haut aufgetragen und die Hautoberfläche gekratzt. Auch hier setzt die allergische Reaktion nach etwa 20 Minuten ein.

 

Der Patch-Test (Patch- oder Pflastertest)

Bei diesem Allergietest wird Ihr*e Ärzt*in ein Pflaster mit der Testsubstanz auf Ihre Haut kleben, sodass die Haut bei diesem Allergietest intakt bleibt und nicht angeritzt werden muss.

 

Mit diesen Pflastern können Ärzt*innen bis zu 4.000 potenzielle Allergene auf den Rücken oder die Innenseite des Unterarms auftragen – natürlich nicht alle auf einmal. Üblicherweise untersucht der/die Ärzt*in zunächst die sogenannte Standardreihe, also die 27 in den Testreihen der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft genannten Substanzen, die am häufigsten allergieauslösend sind.

 

Nach 20 Minuten prüft der/die Ärzt*in zunächst, ob eine Reaktion unter den Testpflastern vorliegt. Zwei Nachkontrollen nach jeweils 24 Stunden bestätigen oder dementieren das Ergebnis. Anschließend wird das Pflaster ausgewertet, d. h. Ihr*e Ärzt*in wird prüfen, ob und in welchem Ausmaß sich unter den Pflastern Pappeln, Blasen und andere allergische Reaktionen gebildet haben.

 

Welche Allergene lassen sich mit diesem Allergietest nachweisen? Allergene, die sogenannte Spättypreaktionen auslösen. Mit anderen Worten, wenn eine Allergie vermutet wird und die Symptome erst Stunden oder Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten, führt ein Arzt normalerweise einen Hauttest durch.

 

Welche Substanzen werden üblicherweise getestet?

  • Konservierungsmittel und Duftstoffe
  • Nickel oder Kobalt
  • Latex
  • Arzneimittel

Der Bluttest

Ihr*e Ärzt*in kann Allergien mit einem Bluttest diagnostizieren. Das heißt, der/die Ärzt*in entnimmt der betroffenen Person Blut und schickt es zur Untersuchung in ein Labor. Das Personal prüft dann, wie viele spezifische IgE-Antikörper dort nachweisbar sind. Der Begriff IgE steht für „Immunoglobin E“ und bezieht sich auf Proteine, die der Körper als Reaktion auf oder zur Vermeidung von Allergien produziert.

 

Eine Blutuntersuchung ist eine Option, wenn die betroffene Person eine Hauterkrankung hat, die den Hauttest beeinträchtigen könnte, oder wenn der Hauttest zu belastend ist, z. B. aufgrund anderer schwerwiegender Allergien. Nahrungsmittelallergien lassen sich durch Blutuntersuchungen erkennen, sie geben aber auch Hinweise bei Verdacht auf eine Allergie gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Medikamente.

Obwohl ein*e Ärzt*in für diesen Test Blut abnehmen muss, empfinden manche Menschen ihn als angenehmer als etwa einen Hauttest, weil er den Körper keinen Allergenen aussetzt.

 

Blutuntersuchungen können jedoch nur die Ursache einer Allergie feststellen, da der Körper je nach Allergen spezifische Antikörper produziert.

 

Rückschlüsse auf die Schwere und Art der Allergiesymptome lassen sich hingegen bei einem Allergietest mit Bluttests nicht ziehen. Die Kosten für einen solchen Test variieren, werden aber in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Der Provokationstest

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein Allergietest, bei dem der/die Ärzt*in ein Allergen auf die Schleimhäute der betroffenen Person aufträgt, wo sich die Symptome hauptsächlich manifestieren. Stimulustests können auf eine Allergie hinweisen, wenn andere Tests nicht schlüssig oder nicht schlüssig sind. Und es ist die einzige Methode, mit der auch nicht allergische Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Unverträglichkeiten) nachgewiesen werden können.

 

Bei diesem Verfahren trägt der/die Ärzt*in ein vermutetes Allergen auf die Schleimhäute auf. Dies geschieht entweder direkt (z. B. an der Nasenschleimhaut oder Bindehaut) oder durch Inhalation durch den/die Patient*in oder – bei Nahrungsmittel- oder Arzneimittelallergien – durch Verschlucken (oral). Dann heißt es abwarten (unter ärztlicher Aufsicht!), ob und wie der Körper reagiert.

 

Auch, wenn unmittelbar vor der Provokation keine akuten Allergiesymptome bemerkbar sind, muss ein Arzt auf Hauttests und insbesondere Reiztests vorbereitet sein, damit er auf mögliche schwere allergische Reaktionen schnell reagieren kann.

Fazit

Was ist grundsätzlich zu beachten? Das Auffinden eines Allergens ist ein schrittweiser Prozess: Nach Rücksprache mit einem Arzt wird in der Regel zuerst ein Hauttest durchgeführt. Bluttests werden verwendet, wenn ein Hauttest schwierig oder zu riskant ist. Außerdem stehen einige Allergene nicht als gebrauchsfertige Lösungen für Hauttests zur Verfügung. Ein Provokationstest macht nur dann Sinn, wenn ein Hauttest oder Bluttest kein klares Ergebnis liefert.

Ein Hauttest ist auch wichtig, um Ihrem Arzt mitzuteilen, ob Sie eine Lungenerkrankung, Hauterkrankung oder Herzprobleme haben. Das Gleiche gilt, wenn Sie Medikamente einnehmen, die Hautreaktionen beeinflussen können, wie die Antibiotika Amoxicillin oder Penicillin oder Schmerzmittel wie ASA oder Ibuprofen.

Der behandelnde Arzt entscheidet, welche Art von Allergietest für Sie am sinnvollsten ist.

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