Infektionskrankheiten

Wir alle kennen es: Der Winter rückt näher, die Temperaturen sinken schlagartig, die Tage werden kürzer und die Infektionsrate steigt. Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen begleiten uns alle das gesamte Jahr hin und wieder, im Winter jedoch am häufigsten. Wir fühlen uns träge, müde und ausgelaugt.

Ausgelöst durch Viren, Pilze oder Bakterien lassen sich Infektionskrankheiten jedoch mit den entsprechenden Medikamenten gut behandeln und lästige Symptome bekämpfen.

Wie Sie eine Infektionskrankheit schnellstmöglich erkennen und wirksam behandeln können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist eine Infektionskrankheit?

Von einer Infektionskrankheit spricht man, wenn ein Organismus von einem krank machenden Erreger infiziert wurde und daraufhin Symptome zeigt. Dabei dringt der Erreger – Bakterium, Virus, Pilz oder Parasit – in den Organismus des Wirtes ein, vermehrt und verbreitet sich dort. 

 

Direkter Kontakt in Form von Anhusten oder Anniesen kann zu einer Ansteckung führen, aber auch indirekter Kontakt, wie etwa Händeschütteln oder der Verzehr von Nahrungsmitteln. Wie lange eine Infektionskrankheit anhält und in welcher Schwere sich die Symptome zeigen, ist abhängig von der Art der Infektion, den Eigenschaften des Erregers, der körperlichen Verfassung des Wirtes sowie dessen Immunantwort. 

Infektionen können lokal beschränkt sein (z.B. Wundinfektionen) oder den gesamten Organismus betreffen (z.B. Masern). Allerdings ist eine Infektion unter keinen Umständen mit einer Infektionskrankheit gleichzusetzen, da man erst von einer Infektionskrankheit spricht, wenn die betroffene Person auch Krankheitssymptome zeigt.

Dies muss bei einer Infektion nicht immer der Fall sein. Somit können Personen, die eine Infektion in sich tragen, andere Menschen anstecken, ohne selbst Krankheitssymptome zu entwickeln. 

Häufige Infektionskrankheiten

Infektionskrankheiten treten meist gebündelt in Epidemien auf, bei denen sich viele Menschen eines Verbreitungsgebietes zur gleichen Zeit infizieren. Deswegen haben Sie sicherlich oft das Gefühl, viele Menschen aus Ihrem Umfeld werden zu einer bestimmten Zeit immer krank. Oft hört man ähnliche Sätze, wie: „Im Moment werden alle wieder krank.“ oder „Zurzeit geht die Grippe wieder rum.“

 

Bestimmte Infektionskrankheiten sind für verschiedene Altersgruppen charakteristisch, wie etwa Masern, Röteln oder Windpocken für Kinder. Allerdings können diese Infektionskrankheiten auch für ältere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich sein.

 

Um Infektionen vorzubeugen, dient die Einhaltung notwendiger Hygienemaßnahmen oder die Einnahme von Antibiotika. In der Regel verlaufen viele Infektionskrankheiten in Deutschland harmlos, wie etwa die Grippe oder Durchfallerkrankungen. Allerdings steigt auch hier die Zahl der Todesfälle, da immer mehr Menschen gegen Arzneimittel, die der Bekämpfung dieser Infektionen dienen, resistent sind. Grund hierfür ist zum einen der unsachgerechte Einsatz von Antibiotika und zum anderen die inkonsequente Befolgung notwendiger Hygienemaßnahmen. 

 

Einteilen lassen sich Infektionskrankheiten in Augeninfektionen, Ohrinfektionen, Atemwegsinfektionen, Magen-Darm-Infektionen, Hautinfektionen und Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane:

Augeninfektionen

  • Bindehautentzündungen
  • Lidentzündungen
  • Gerstenkörner


Ohrinfektionen

  • Mittelohr- und Gehörgangsentzündungen


Atemwegsinfektionen

  • Grippe (Influenza)
  • Mandelentzündungen
  • Keuchhusten
  • Tuberkulose

Magen-Darm-Infektionen

  • Campylobacter-Enteritis
  • Salmonellose
  • EHEC
  • Noroviren-Gastroenteritis
  • Rotaviren-Gastroenteritis


Hautinfektionen

  • Windpocken
  • Wundinfektionen
  • Gürtelrose
  • Herpes
  • Pilzerkrankungen (bspw. Fußpilz)

Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane 

  • Nierenbeckenentzündung
  • Blasenentzündung
  • Harnröhrenentzündung
  • Scheidenpilz
  • Penispilz
  • diverse Geschlechtskrankheiten


Das RKI zeichnet regelmäßig die häufigsten Infektionskrankheiten des Jahres auf und stellte für das Jahr 2020 die folgenden Infektionskrankheiten heraus:

  • COVID-19
  • Grippe
  • Magen-Darm-Infekt
  • Windpocken

Welche verschiedenen Erreger gibt es?

Infektionskrankheiten können in der Regel durch vier verschiedene Erreger ausgelöst werden: Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten.

1. Viren

Viren sind sehr klein und bestehen nicht aus eigenen Zellen, sondern aus einem oder mehreren Molekülen, welche das Erbgut (DNA oder RNA) enthalten. Umgeben sind Viren von einer Eiweißhülle. Allgemein sind Viren nicht als Lebewesen anzusehen, da sie über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen und weder eine eigene Energiegewinnung haben, noch eine Möglichkeit zur Proteinsynthese. Auftreten können Viren in vielen verschiedenen Formen.

Nicht alle Viren machen krank. Eindringen können sie jedoch in menschliche, tierische und pflanzliche Zellen, wo sie an Wirtszellen docken. Schaffen sie dies nicht, sterben sie ab.

Vermehrung

Nachdem Viren in den Organismus eingedrungen sind, beginnen sie, sich zu vermehren. Dafür docken sie an Wirtszellen an und lassen diese für sie benötigte Bausteine produzieren. Ist dies geschehen, sterben die Wirtszellen ab und tausende neuer Viren werden freigesetzt, die wiederum an weitere Wirtszellen andocken.

Behandlung

Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos. Allerdings gibt es einige antivirale Medikamente, die jedoch nur gegen bestimmte Virusarten wirksam sind. Konnte unser Immunsystem die Viren erstmals erfolgreich bekämpfen, sind wir in der Regel immun gegen diese.

Mögliche Infektionskrankheiten

  • Erkältung
  • Lippenherpes
  • Magen-Darm-Infektionen
  • HIV/AIDS
  • Windpocken
  • Masern

2. Bakterien

Bakterien sind wesentlich größer als Viren und treten in verschiedenen Formen auf. Als einzellige Lebewesen sind sie imstande, sich selbst zu versorgen. Sie besitzen ein eigenes Erbgut und verfügen über einen eigenen Stoffwechsel. Sie kommen in der Luft, im Wasser und in Lebensmitteln vor.

 

Nicht alle Bakterien machen krank. Viele Bakterien sind sogar wichtig für unseren Körper und kommen auf natürliche Weise in unserem Darm, unserer Haut und der Mundhöhle vor. Lediglich ein Prozent der Bakterien ist für den menschlichen Organismus krankheitserregend. Ist solch ein Bakterium erst mal in den Organismus eingedrungen, produziert es dort Stoffwechselprodukte, welche für entsprechende Krankheitsbeschwerden sorgen.

Vermehrung

Bakterien vermehren sich durch Zellteilung.


Behandlung

Leiden Sie unter einer durch Bakterien ausgelösten Infektionskrankheit, können Sie diese ganz einfach mit entsprechenden Antibiotika behandeln.


Mögliche Infektionskrankheiten
  • Salmonellose
  • Abszesse
  • Sepsis
  • Keuchhusten
  • Harnwegsinfektionen

3. Pilze

Pilze sind sehr vielseitig. Sie kommen als Steinpilze im Wald, als Trüffel unter der Erde und auf natürliche Weise im menschlichen Körper oder auf der Haut als Hautpilze vor. Nur wenige Pilze, darunter einzelne Hautpilze, Hefen und Schimmelpilze, machen wirklich krank. Sie lieben Lebensräume, an denen es sehr feucht ist. So verbreiten sich Pilze beispielsweise gern in feuchten Bädern, Kellern oder nassen Waldböden. Der Hefepilz jedoch gehört zur natürlichen Hautflora und lebt in unseren Hautschuppen, wo er sich von abgestorbenen Gewebeteilchen ernährt. In den menschlichen Organismus dringen Pilze nur ein, wenn das Immunsystem geschwächt ist.


Vermehrung

Vermehren können sich Pilze durch einfache Teilung oder durch die Bildung von Sporen.


Behandlung

Durch Pilze ausgelöste Infektionskrankheiten werden Mykosen genannt. Für ihre Behandlung gibt es bestimmte Antipilzmittel, sogenannte Antimykotika.


Mögliche Infektionskrankheiten
  • Mykosen auf der Haut, den Nägeln, den Schleimhäuten

selten sind innere Organe betroffen

4. Parasiten

Kopfläuse, Bandwürmer, Zecken und Flöhe sind bekannte Beispiele für sogenannte Schmarotzer, also Lebewesen, welche sich vom Blut des von ihnen befallenen Wirtes ernähren. Nicht alle Parasiten machen jedoch krank. Läuse lösen beispielsweise nur einen unangenehmen Juckreiz an der betroffenen Stelle aus und können ganz einfach durch chemische Mittel bekämpft werden.

Zeckenstiche hingegen können durchaus eine größere Gefahr darstellen. Denn hier besteht die Möglichkeit, dass Erreger in unser Blut gelangen und Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute verursachen.

Einige Flöhe können außerdem unter anderem Pest-Bakterien übertragen.

Besonders gefährlich sind jedoch Plasmodien. Diese können durch den Stich der Anophelesmücke übertragen werden und die Infektionskrankheit Malaria auslösen.

Infiziert werden von Parasiten können Sie durch den Verzehr befallener Lebensmittel, intensiven Tierkontakt – Haustiere werden oft als Zwischenstation von Parasiten verwendet, um dann den menschlichen Organismus zu befallen – oder durch einfache Waldspaziergänge ohne entsprechende Kleidung.

 
Vermehrung

Parasiten vermehren sich, indem sie Eier legen.


Behandlung

Schützen können Sie sich vor Parasiten, indem Sie in der Natur entsprechend lange, dicke Kleidung tragen, sich regelmäßig gründlich die Hände waschen und, falls Sie ein Haustier besitzen, dieses regelmäßig entwurmen und mit Floh- und Zeckenmitteln behandeln.


Mögliche Infektionskrankheiten
  • FSME
  • Borreliose

Toxoplasmose (besonders in der Schwangerschaft für Ungeborene gefährlich)

Wie gefährlich sind Infektionskrankheiten?

In Deutschland stellen die meisten Infektionskrankheiten keine ernsthafte Bedrohung für die Betroffenen dar, da die medizinische Versorgung hier auf hohem Niveau steht und das Land über ein vielfältiges Repertoire an wirksamen Medikamenten verfügt. Infektionskrankheiten können daher gut behandelt werden, und gefährliche Verläufe der Krankheit können in der Regel vermieden werden.

Allerdings gibt es auch einige Infektionskrankheiten, die ein größeres Risiko für den Menschen darstellen als andere. Dazu gehören:

  • Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)
  • Entzündung des Gehirns (Enzephalitis)
  • Entzündung der Hirnhäute (Meningitis)
  • Blutvergiftung (Sepsis)


Bereits angesprochen wurde die immer steigende Anzahl an gegen Antibiotika und weitere Medikamente resistenten Personen. Wie auch Menschen eine Resistenz entwickeln können, können jedoch auch Bakterien gegen mehrere Antibiotika resistent werden. Man spricht dann von multiresistenten Keimen.

Ein bekanntes Beispiel hierfür sind nosokomiale Infektionen, sogenannte „Krankenhauskeime“. Dabei handelt es sich um Infektionen, mit denen sich eine Person während ihres Krankenhausaufenthaltes angesteckt hat. In der Regel spricht man bei einer Infektion 48 Stunden nach der Aufnahme von einer nosokomialen Infektion.

Wendet man den Blick jedoch auf andere Länder der Welt, so fällt auf, dass Infektionskrankheiten überall auf der Welt noch immer als häufigste Todesursache gelten. Den Grund dafür hat diese Tatsache in…

  • … dürftiger medizinischer Versorgung
  • … schlechten hygienischen Bedingungen
  • … mangelnder Ernährung


Zudem kommen nicht überall auf der Welt die gleichen Erreger vor. In unterschiedlichen Klimazonen gibt es andere Erreger, die Infektionskrankheiten auslösen können, die wesentlich gefährlicher sind als solche, die uns in Deutschland bekannt sind.

Im Allgemeinen hängt die Gefahr einer Infektionskrankheit von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wie bereits angesprochen, sind Kinder beispielsweise wesentlich anfälliger für bestimmte Infektionskrankheiten, wie etwa Masern oder Windpocken, als Menschen in einem höheren Alter. Das eigene Immunsystem, die Ernährung, die körperliche Fitness und bereits vorhandener Immunschutz beeinflussen, wie gefährlich eine Infektionskrankheit für Sie ist.

Weitere Faktoren, von denen das Risiko einer Infektionskrankheit abhängt, sind:

  • Pathogenität und Virulenz des Erregers (wie schädlich ist der Eindringling und wie widerstandsfähig ist der Erreger?)
  • Übertragung und Ansteckung (wie einfach ist es, sich mit dem Erreger zu infizieren?)
  • Medizinische Versorgung (wie gut entwickelt ist die medizinische Versorgung im Land? Gibt es wirksame Medikamente gegen den jeweiligen Erreger?)
  • Zustand des Patienten (wie stark ist das Immunsystem des Patienten? Hat die betroffene Person speziellen Immunschutz, wie etwa eine Impfung? Leidet die betroffene Person bereits an zugrunde liegenden Krankheiten?)

Infektionswege: Wie steckt man sich an?

Bestimmt kennen Sie das: Ihr ganzer Freundeskreis ist krank, nur Sie nicht. Sie müssen sich zu Hause um ein krankes Kind kümmern, stecken sich doch nicht an. Den Tag darauf sind Sie in der Bahn unterwegs und fühlen sich abends plötzlich elend. 

Anstecken können Sie sich auf viele unterschiedliche Arten und Weisen. Nicht alle Keime sind gleich ansteckend, was dazu führt, dass Sie tagelang in einer großen Menschenmasse unterwegs und fit sein können, aber plötzlich nach einem Kitabesuch krank sind. 

Grundsätzlich gibt es sechs verschiedene Infektionswege:

1

Tröpfcheninfektion

Bei der Tröpfcheninfektion gelangen Krankheitserreger aus dem Rachenraum oder dem Atmungstrakt durch Niesen, Husten oder Sprechen durch Speichel-Tröpfchen an die Luft. Diese werden dann entweder von anderen Menschen eingeatmet und so über die Schleimhäute aufgenommen, oder durch direkten Kontakt, wie etwa einem Kuss, über die Schleimhäute aufgenommen.

Die Größe der Speichel-Tröpfchen ist ausschlaggebend für ihre Reichweite. Tröpfchen, die einen Durchmesser über 5 µm besitzen, sinken schnell in der Luft herab und werden deshalb nur über eine Distanz von einem Meter übertragen. Hier reicht also genügend Abstand, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Speichel-Tröpfchen, die jedoch einen kleineren Durchmesser als 5 µm besitzen, schweben dank ihres geringen Gewichts lange in der Luft und können so auch über weitere Distanzen übertragen werden. 

Häufig werden Viren über Tröpfcheninfektion übertragen. Grippale Infekte oder auch die echte Grippe werden so von Mensch zu Mensch weitergetragen. Doch auch bakterielle Infektionen, wie Scharlach oder Meningokokken-Infektionen werden mittels Tröpfcheninfektion übertragen. 

2

Schmierinfektion

Die Schmierinfektion erfolgt über Berührungen. Sie kann von Mensch zu Mensch erfolgen oder von einem Gegenstand zum Menschen. Niest eine Person beispielsweise in ihre Handfläche und reicht diese Hand dann einer anderen Person, werden die Viren weitergetragen. Führt die zweite Person nun ihre Hand an ihren Mund oder ihre Nase, können die Erreger über die Schleimhäute in den Organismus gelangen. 

Betätigt die erstgenannte Person nach dem Niesen etwa eine Türklinke, haften die Keime an dieser. Betätigt dann auch die zweite Person diese Türklinke, befinden sich die Keime an ihrer Handfläche und können erneut über eine Berührung des Mundes oder der Nase von den Schleimhäuten aufgenommen werden. 

Häufig werden über diesen Weg Durchfallerkrankungen weitergetragen. Hier werden Noro- oder Rotaviren von einem Organismus zum anderen weitergegeben. Doch auch Bindehautentzündungen können auf diese Weise entstehen, wenn etwa Adenoviren übertragen wurden. 

3

Lebensmittelinfektion

Auch über Lebensmittel können Krankheitserreger aufgenommen werden, denn einige Erreger, wie Viren und Bakterien, können an Lebensmitteln haften bleiben. Andere Erreger, wie etwa Salmonellen, befinden sich zudem unter anderem direkt in Lebensmitteln, wie rohen Eiern, Rohwurstsorten und rohem Fleisch. Um hier auf Nummer sicher zu gehen, sollte man solche Lebensmittel vor dem Verzehr stets gut durchbraten. 

Doch Keime in Lebensmitteln sind nicht leicht zu erkennen, denn man sieht, riecht und schmeckt sie nicht. Manche Bakterien, die Giftstoffe – sogenannte Toxine – bilden, erkennt man lediglich erst wenige Stunden nach dem Verzehr, indem sie sich in Form von Erbrechen und Durchfall kenntlich machen. In solchen Fällen spricht man oft von einer Lebensmittelvergiftung. Die Giftstoffe beeinträchtigen hier den Verdauungstrakt der betroffenen Person und führen in der Regel zu Brechdurchfall. 

Ausgelöst werden kann dieses Symptom durch Erreger wie Salmonellen, E.coli, Campylobacter, Listeten, Noro- und Rotaviren sowie einzelnen Parasiten. 

4

Infektion über Wasser

Viele Menschen ziehen stilles Wasser aus der Leitung, kohlensäurehaltigem Wasser vor. Doch leider können Sie sich auch durch den Verzehr von Trinkwasser eine Infektion zuziehen. Auch das Baden in verunreinigten Gewässern und der Genuss nicht aufbereiteten Wassers kann zu einer Infektion führen. 

In besonders großer Menge sind Erreger in Schwimmbädern zu finden. Durch Fäkalien gelangen sie in das Wasser und werden über eine oral-fokale Infektion weitergegeben. Doch auch in dem feinen Sprühnebel, der zumeist in Wasserrutschen oder in Form von Wasserfällen vorzufinden ist, sind Erreger enthalten, die einfach eingeatmet werden können. Zumeist handelt es sich hier um Erreger wie Salmonellen, Campylobacter oder EHEC. 

Wegen der hohen Infektionsgefahr kontrollieren das Infektionsschutzgesetz und die Trinkwasserverordnung stets die Wasserqualität bei seiner Aufbereitung. 

5

Infektion durch Austausch von Körperflüssigkeiten

Auch durch Körperflüssigkeiten können Infektionen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies kann geschehen durch das Küssen, Geschlechtsverkehr, Blutkonserven oder Nadelstichverletzungen.

6

Infektion durch Tiere

Wie bereits erwähnt, können auch Tiere eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von Krankheitserregern spielen. Neben Parasiten können Tiere Menschen jedoch auch durch Stiche oder Bisse infizieren. 

In den menschlichen Organismus eintreten können Krankheitserreger durch viele verschiedene Eintrittspforten:

  • Augenbindehaut: Schmierinfektionen können über die Augenbindehaut aufgenommen werden, wenn die Hand, an welcher Krankheitserreger haften, zum Auge geführt wird.
  • Nasenschleimhaut
  • Mundschleimhaut
  • Blutbahn
  • untere Atemwege: Speichel-Tröpfchen können durch die Atemwege aus der Luft aufgenommen werden.
  • Maden-Darm-Trakt: Es kann zu einer Lebensmittelinfektion kommen, wenn in Lebensmitteln enthaltene Giftstoffe verzehrt werden. 
  • Hautverletzungen/Wunden
  • Genitalschleimhäute: Gelangen Erreger in die Genitalschleimhäute, kann es zu Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane kommen. 

Der Mensch als Wirt

An einigen Stellen dieses Artikels ist bereits der Begriff „Wirt“ gefallen. So suchen Viren sich einen Wirt, um sich zu vermehren und auszubreiten. Parasiten nutzen ihren Wirt als Nahrungsquelle und Wohnort. Doch auch der Mensch stellt in einigen Situationen einen Wirt dar.

Der Wirtsorganismus dient dem Transport des Erregers. Hier entwickelt er sich, durch ihn vermehrt er sich und breitet er sich aus. Von Wirt zu Wirt werden Krankheitserreger in einer Infektionskette weitergetragen. Träger eines Erregers müssen jedoch nicht erkranken. Oftmals dienen sie lediglich dem Transport und der Übertragung und werden dann auch Vektoren genannt. 

Endogene Infektionskrankheiten

Die bisher beleuchteten Infektionskrankheiten sind exogen. Hier stammten die Erreger jeweils von außerhalb und drangen erst in den Organismus der betroffenen Person ein. Eine Besonderheit stellen jedoch endogene Infektionskrankheiten dar. 

Hier stammt der Erreger aus dem eigenen Organismus. Wie in einigen Abschnitten zuvor bereits erwähnt, finden sich im Menschen viele Bakterien und Pilze, die dem Körper ganz eigen sind und ihn auf natürliche Weise bereichern. Gelangen diese Erreger jedoch etwa durch einen Unfall, einen operativen Eingriff oder andere Einwirkungen an einen anderen Standort im Organismus, wird der Keim des eigenen Körpers zum Krankheitserreger.

Welche Symptome bringen Infektionskrankheiten mit sich?

In Form welcher Symptome sich eine Infektionskrankheit bei Ihnen äußert, hängt von der Beschaffenheit des Krankheitserregers ab und der Körperstruktur, die er angreift. Je nach Art der Infektion können Sie in der Regel mit folgenden Symptomen rechnen:

Augeninfektion

  • Schmerzen
  • Schwellungen
  • Rötungen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Sekret
  • Hornhauttrübungen
  • Sehbeeinträchtigungen


Ohrinfektion

  • stechende, klopfende Schmerzen
  • eitriger Ohrausfluss
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Hörbeeinträchtigungen


Atemwegsinfektion

  • Husten
  • Halsschmerzen
  • Schnupfen
  • hohes Fieber
  • Muskel-, Rücken-, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Atembeeinträchtigungen


Magen-Darm-Infektion

  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen

Hautinfektion

  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Schwellungen
  • Bläschen
  • Flechten
  • Furunkel
  • Geschwüre
  • Schmerzen


Infektion der Harn- und Geschlechtsorgane

  • brennender Schmerz beim Wasserlassen
  • häufiger Harndrang
  • intensiver Uringeruch
  • dunkle/trübe Urinfarbe
  • Blutspuren im Urin
  • geringe Urinmenge

 

Neben den für die einzelnen Infektionskrankheiten typischen Symptome, gibt es noch allgemeine Symptome, die Sie in der Regel bei jeder Art von Infektion begleiten können:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Kraftlosigkeit, schnelle Erschöpfung
  • Schüttelfrost, Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Unwohlsein

Wie verläuft eine Infektionskrankheit?

Wie der Verlauf einer Infektionskrankheit aussieht, hängt von der Art der Infektion ab. Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen drei Arten: floride Infektionen, chronische und latente Infektionen. Von Mensch zu Mensch zeigt sich jeder Krankheitsverlauf individuell. Grundsätzlich lässt sich der Verlauf jedoch in fünf verschiedene Stadien unterteilen:

Häufige Infektionskrankheiten

1. Invasions-Stadium:

Im ersten Stadium des Krankheitsverlaufes dringen die Krankheitserreger in den Organismus ein. Symptome zeigen sich zu dieser Zeit noch nicht.

2. Inkubations-Stadium:

Das zweite Stadium beschreibt den Zeitraum von der ersten Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, also bis zur Ausbildung erster Symptome. In diesem Stadium vermehren sich die Erreger.


3. Akutes Stadium:

Das akute Stadium stellt den Höhepunkt des Krankheitsverlaufes dar. Hier zeigen sich alle typischen Symptome.


4. Rekonvaleszenz-Stadium:

In dem vierten Stadium beginnt das Immunsystem, gegen die Krankheitserreger anzukämpfen. Schafft es dies, nehmen die Symptome wieder ab und der Organismus erholt sich.

5. Konvaleszenz-Stadium:

Die betroffene Person ist wieder vollständig geheilt.

Eine floride Infektion liegt dann vor, wenn das Immunsystem es nicht schafft, die Krankheitserreger schnell zu bekämpfen. Dadurch können sich die Symptome weiter ausbilden und das akute Stadium hält länger an.

Schafft das Immunsystem es daraufhin, die Krankheitserreger bei einem erneuten Versuch zu bekämpfen, schließt das Rekonvaleszenz-Stadium an und der Organismus kann langsam genesen. Gelingt dem Immunsystem das jedoch nicht, sodass es wiederholt gegen die Erreger ankämpfen muss, handelt es sich um eine chronische Infektion.

Bei einer latenten Infektion schließlich schafft es das Immunsystem, die Krankheitserreger so zurückzuhalten, dass sich keine Symptome ausbilden. Allerdings sind die Erreger noch immer im Organismus vorhanden, sodass sich die Infektion bei der nächsten Schwäche des Immunsystems bereits wieder zeigen kann.

Infektionen erfolgreich vorbeugen

Nun sind Sie Expert*in, was Infektionskrankheiten und ihre Bekämpfung angeht. Um sich selbst vor Ansteckungen zu schützen, gilt es, Ihre Gesundheit jederzeit sorgfältig zu pflegen. Um Infektionen erfolgreich vorzubeugen, benötigen Sie ein starkes Immunsystem, sollten Sie Hygienemaßnahmen stets befolgen, sowie für gewissen Immunschutz – beispielsweise in Form von Impfungen – sorgen.

Um Ihre Abwehrkräfte zu stärken, sollten Sie …

Um sich weiterhin zu schützen, sollten Sie außerdem essenzielle Hygienemaßnahmen einhalten. Dazu gehören:

  • regelmäßiges gründliches Händewaschen
  • Einhalten von Hust- und Niesetiketten
  • regelmäßiges Lüften
  • Haushaltshygiene
  • Hygiene bei der Zubereitung von Speisen
  • das Tragen angebrachter „Schutz“-kleidung
  • … sich ausgewogen und gesund ernähren
  • … genügend Bewegung in Ihren Alltag integrieren
  • … sich jede Nacht genügend Schlaf gönnen
  • … für eine gesunde Work-Life-Balance sorgen
  • … auf den Konsum von Alkohol und weiteren Drogen verzichten

Fazit

Infektionskrankheiten begleiten uns ein Leben lang und treten vermehrt während der kälteren Jahreszeiten auf. Sie werden ausgelöst durch Viren, Pilze, Parasiten oder Bakterien und machen sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Glücklicherweise lassen sich Infektionskrankheiten mit den entsprechenden Medikamenten gut behandeln. Auch kann der Mensch zu zahlreichen präventiven Maßnahmen greifen, um Infektionen vorzubeugen und gar nicht erst ausbrechen zu lassen.

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